Volkstrachtenverein ehrt und wählt

Altötting (gs). Gerade noch „so“ im Hochlauf der 4. Corona-Welle hat der Volkstrachtenverein Altötting (VTV) seine turnusmäßige Jahreshauptversammlung gehalten. Ob allerdings am 14. November der Martinsumzug stattfinden darf und der Nikolaus kommt, ist genauso fraglich, wie die Ersatzveranstaltung für das Adventsingen am 18. Dezember in der Südkirche. Man plane jetzt und hoffe, dass die Pandemie nicht wieder mit voller Härte zuschlägt. Falls die Pläne aber coronabedingt zerfallen, wird das über die Zeitung mitgeteilt und über Mund-zu-Mund eingesagt, hieß es. Trachtenvorstand Robert Gerhart sagte, im Sommer habe sich das Vereinsleben wieder etwas normalisiert, wobei aber keinerlei größere Trachtler-Veranstaltungen stattfanden, nicht in der Stadt und auch nicht regional ober überregional. Die eigentliche Krönung des Abends war die Ehrung verdienter Mitglieder: Bernhard Weindl wurde zum Ehrenvorstande ernannt. Vorstand Robert Gerhart sagte, Weindl hat die „Trachtnsach“ intensiv gelebt und damit den Verein geprägt. Insgesamt war Bernhard Weindl 37 Jahre in verschiedenen Ehrenämtern des Vereins tätig. Angefangen hat alles 1972. Da wurde er normales Mitglied beim VTV. Ab 1984 war er drei Jahre 2.Vorplattler, danach elf Jahre 1. Vorplattler, sowie 17 Jahre 2. und vier Jahre 1. Vorstand des Volkstrachtenvereins. Zuletzt war Bernhard Weindl 3. Vorstand. Robert Gerhart sagte, Bernhard Weindl hat sich für die Sache der Trachtler außerordentlich eingesetzt und den Titel „Ehrenvorstand“ wahrhaftig verdient. Weindl sagte: „Das war eine schöne Laudation, aber was bis Du alleine?“ und bedankte sich bei den Vereinsmitgliedern, seiner Familie und allen Wegbegleitern. Eine weitere besondere Ehrung – die Silberne Ehrennadel – gab es für Elisabeth Strasser. Sie war acht Jahre Jugendleiterin und hat in der Zeit die Entwicklung der Nachwuchsarbeit massiv vorangebracht. Zuletzt hatten unter ihrer Regie 50 Kinder und Jugendliche Spaß an der „Trachten-Sach“. Sie war eine Bereicherung für den Vorstand, resümierte Robert Gerhart, bevor er ihr die Ehrennadel überreichte. Elisabeth Strasser sagte ihrerseits, dass sie nach ihrer Hochzeit und dem Herzug in die Region im Trachtenverein eine neue Heimat gefunden habe. Sie bedankte sich für die Freundschaften und die Hilfsbereitschaft der Trachtenschneiderinnen und insbesondere beiden Eltern der Trachten-Kinder.

Auch Lotte Hager und Theresia Meindl wurden für ihr besonderes Engagement in der Vorstandschaft für den Volkstrachtenverein von Vorstand Robert Gerhart geehrt.

Für 10 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt Stefan Burghart und in Abwesenheit Veronika Müller, Andreas Bernhofer, Konrad Wimmer, Hans Weitl, Johann Huber, Johann Graf, Christoph Färber, Christian Mayer, Irmi Irgmeier und Eva Thalhammer. Für 25 Jahre wurde Stephan Irgmeier und in Abwesenheit Sebastian Weindl und Wolfgang Sellner geehrt. Für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde Theresia Meindl und in Abwesenheit Olga Fröhlich, Norbert Kneissl und Rudolf Altenbuchner. Ebenfalls in Abwesenheit geehrt wurden Konrad Mödl und Magdalena Schatz. Sie sind seit 50 Jahren Mitglied im VTV.

Im Zuge des Jahreshauptversammlung wurden die turnusmäßige Neuwahl des Vorstandes durchgeführt. 1. Vorsitzender wurde wieder Robert Gerhard. Der 2. Vorstand ist weiterhin Stephan Irgmeier, wie bisher wurde Josef Strasser zum Kassier und Anna Weindl zur Schriftführerin gewählt. Die neue Jugendleiterin ist jetzt Christina Weindl. Zu Beisitzern gewählt wurden Agnes Breitenladner, Martin Weindl, Tommy Werner und Maximilian Lauche. Breitenladner und Weindl sind zudem Kassenprüfer. Marin Bachmeier wurde zum 1. Vorplattler gewählt und Kathrin Moosbauer zur Dirndlwartin und Regina Strasser zur 2. Dirndlwartin gewählt. Michael Hager wurde wieder Fähnrich. Zu Stellvertretern gewählt wurde Anneliese Strasser (Kassier), Kevin Brandhuber (Schriftführer) und Matthias Hager (Vorplattler). Die Wahl leitete Bürgermeister Stephan Antwerpen, Gebietsvertreter Franz Leipfinger aus Taufkirchen/Vils war für die Stimmenauszählung verantwortlich.

Vor der Neuwahl stellte Josef Strasser die Kassenlage vor. Er sagte, momentan ist der Verein noch gut aufgestellt und kann auf Rücklagen zurückgreifen. Wegen des komplett am Boden liegenden Vereinsleben, insbesondere aber weil die Gartenfeste (2020 und 2021) und die Adventsingen ausgefallen sind, gehen signifikante Einnahmen ab. Nur aus den Mitgliederbeiträgen in Höhe von 3.600 Euro kann der Verein die laufenden Ausgaben auf Dauer nicht finanzieren, so Strasser. Alleine der Unterhalt vom Vereinsheim schmelze die Reserven schnell ab. Strasser und Vorstand Gerhart versuchen gegenzusteuern, aber hoffen vor Allem, dass das öffentliche kulturelle und gesellschaftliche Leben im kommenden Jahre wird normal wird. Tommy Werner und Theresia Meindl haben die Kasse geprüft